Schon Goethe und Heine zog der Harz magisch an und sie verewigten ihn in ihren Werken. Auch heute geht das vielen Reisenden ganz ähnlich. Als nördlichstes Mittelgebirge Deutschlands lässt sich seine Faszination vielleicht am besten mit der einzigartigen Mischung aus jahrtausendealter Naturlandschaft und jahrhundertealter Kulturlandschaft erklären.
Heinrich Heines Tagebucheintrag aus dem Spätsommer 1824 könnte aktueller kaum sein. Wer den Harz bereist, ist auch heute schnell mit sich und der Natur allein. Der Magie der Berge ist bislang noch niemand entkommen: Auf schroffe Felsklippen stößt der Wanderer, karstige Höhen und sanfte Täler, auf dichte Fichtenwälder und neblige Hochmoore. Seen und Flüsse versprechen im Hochsommer willkommene Abkühlung. Die schneereichen Winter dagegen lassen die Bergwelt in prächtigem Weiß erstrahlen – ein Paradies nicht nur für Skifahrer, die sich den weiten Weg in die Alpen ersparen wollen.
Der Harz, das ist Natur pur – doch noch etwas anderes lockte schon die großen Dichter in das Mittelgebirge: Hier kann man herrlich auf den Spuren deutscher Geschichte wandeln. Wichtige politische und gesellschaftliche Entwicklungen des jungen deutschen Reiches nahmen hier ihren Ausgang: Burgen, Schlösser, Wasserschlösser, wie die Westerburg, Pfalzen, Kirchen und Klöster zeugen davon. Historisch bedeutsame Städte wie Goslar, Halberstadt oder Quedlinburg warten mit alten Bauwerken auf, etliche kleine Orte mit wunderschönen Fachwerkaltstädten.
Und auch ein erfrischendes Kulturleben hat sich etabliert: Klosterkonzerte, Museen, Theater und moderne Kunst verleihen dem Aufenthalt manch besondere Momente. Die berühmte regionale Küche verspricht außerordentliche kulinarische Entdeckungen und in einer Burgunterkunft hoch über den Wipfeln findet der Reisende besondere Phasen der Ruhe. Wer das Wesen des Harz wirklich verstehen will, der sollte sich zudem nicht nur mit den zahlreichen Mythen und Sagen beschäftigen, sondern auch einmal hinabsteigen in die stillgelegten Bergwerke, in denen Arbeiter über Jahrhunderte hinweg unter schwersten Bedingungen Gestein zutage förderten. Schon Goethe zog es immer wieder hinab in diese Tiefen. Und wie heißt doch der berühmte alte Harzspruch noch heute: